Schiefer, Hella; Soyka, Hella; Zeichnerin
geboren: 20.9.1924 Wimpassing gestorben: 30.11.2005 Wien

Helene Schiefer, die später unter den Namen Hella Schiefer bzw. Hella Schiefer-Soyka oder Hella Soyka arbeitete, begann nach dem Besuch der Klosterschule in Sebenstein eine Ausbildung als Zeichnerin, die aber durch die Kriegserreignisse unterbrochen wurde. Nach dem Krieg arbeitete sie als Designerin, in einem Filmstudio und als Illustratorin von Kinderbüchern. Bereits in den späten 40er Jahren erschienen zahlreich Illustrationen von ihr in der Kinderzeitung Unsere Zeitung. Nachdem die UZ ihr Erscheinen eingestellt hatte, zeichnete sie noch jahrelang für die Kinderzeitung Die Wunderwelt.
In den Anfängen des Fernsehens war sie als Grafikerin für dieses Medium tätig und bekam sogar mit Puppenspielen eine eigene Sendreihe. Als diese Aufträge zurückgingen, wandte sie sich wieder verstärkt dem Illustrieren von Kinderbüchern zu und entwickelte die bekannte Kinderbuchfigur Benjamin Blümchen, die später von anderen Zeichnern übernommen wurde.


<

Hella Schiefer hatte ab 1948 begonnen für Unsere Zeitung zu illustrieren. Etwa ab 1950 war sie eine der meistbeschäftigten Zeichnerinnen für Unsere Zeitung und schuf neben Textillustrationen zahlreich Titelbilder. Die sorgfältige, bisweilen fast ornamentale Gestaltung der Bilder macht ihren Stil unverkennbar.

1954 erschienen in etlichen Nummern der UZ 3D-Beilagen, die nach dem Anaglyphenverfahren hergestellt wurden. Das war für die damalige Zeit etwas völlig neues und auf dem Gebiet der Kinderliteratur eine kleine Sensation. Die meisten Vorlagen stammen von Hella Schiefer, deren gezeichnete Anaglyphen nach wie vor zum Schönsten gehören, was auf diesem Gebiet gemacht wurde.

Sehr gerne zeichnete Hella Schiefer Ausschneidebögen, Bastelbögen, Ausschneidepuppen zum Umkleiden und dgl. Die Beispiele zeigen links einen Ausschneidebogen aus der UZ (1950) und rechts eine Bastelanleitung aus der Wunderwelt (1973)
Das Bild rechts, das auch eine Werbung für eine Nähmaschinenmarke zeigt, ist ein Beispiel für die erstaunliche und sonst für Kinderzeitungen atypische Häufung von Werbeeinschaltungen in der Wunderwelt. Das ist einerseits darauf zurückzuführen, dass Kinder bereits als direkte oder indirekte Zielgruppe der Werbung angesehen wurden, andererseits handelt es sich offenbar um eine Überlebensstrategie der Wunderwelt, die als einzige von den großen Kinderzeitungen der Nachkriegszeit übriggeblieben war.


Gesamtverzeichnis Autoren, Zeichner
Zurück, von wo Du gekommen bist
Externer Link:
Hella Soyka im Portrait
Offizielle Seite In Erinnerung an Hella Soyka