Der Kampf gegen Schmutz und Schund in Österreich nach 1945

Die Entwicklung nach 1955

In der Mitte der 50er Jahre brach die österreichische Produktion abenteuerlicher Heftromane unter dem Druck der hauptsächlich von Mitarbeitern des Buchklubs der Jugend erwirkten Verbreitungsbeschränkungen nach und nach zusammen und kam von Randerscheinungen abgesehen Anfang der 60er Jahre praktisch völlig zum Erliegen. Sieg war es für die Jugendschützer trotzdem keiner. Sie glaubten, dem Drachen den Kopf abgeschlagen zu haben, stattdessen wuchsen ihm ein paar neue Köpfe.

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Geschäfte dieser Art (links die Fotografie eines Modells), in denen oft tausende Romanhefte zur Auswahl bereitlagen, gehörten im Wien der 50er und 60er Jahre zum Sraßenbild. Ihre Zahl kann nur geschätzt werden, war aber sicherlich dreistellig. dazu kamen zahlreiche Geschäfte anderer Art, die den 'Romantausch' als Nebenerwerb betrieben.

Berücksichtigt man, dass ein Einzelheft im entgeltlichen Tauschsystem durch mehrere Hände ging, kann man sich eine Vorstellung von der unglaublich hohen Verbreitungsdichte dieser Literaturgattung in jener Zeit machen. Erst als erschwingliche Videorecorder auf den Markt kamen, verschwanden diese Geschäfte weitgehend und wurden nicht selten unmittelbar durch Videotheken ersetzt.

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